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Das Brackvenn, das Mützenicher Venn und Kaiser Karls Bettstatt

Die Kinderwagenexkursion ins Hohe Venn beginnt im Brackvenn und führt über den Entenpfuhl und Kaiser Kars Bettstatt zum Mützenicher Venn, welches sich nur wenige hundert Meter vom Brackvenn befindet. Auf der Wanderung wird die Moorbildung und die Schutzmaßnahmen der Moore erklärt. Im Mützenicher Venn können Schutzmaßnahmen aus den letzten zwei Jahren beobachtet werden. Auf der Wanderung kommen wir an Palsen, Vennwacken und ehemaligen Monschauer Hecken vorbei. dar.


Zur Geologie des Hohen Venns
Der Untergrund des Hohen Venns besteht aus einem Gebirgssockel, dem „Massiv von Stavelot“. Es entstand vor ca. 500 Millionen (Mio.) Jahren im Kambrium aus abgetragenen Materialien der vorkambrischen Gebirges. Diese setzten sich als Sande und Tone am Grunde des damaligen Ozeans nieder. Im darauf folgenden Devon wurde das Ardennengebirge aufgefaltet. Die abgelagerten und gefestigten Sande und Tone wurden in das Erdinnere verschoben. Hier erfuhren sie durch Druck und Hitze eine Umwandlung in Quarzit und Tonschiefer (Phyllite). Später wurde der obere Teil des Gebirges im Bereich um Stavelot durch Erosion, Wind und Wasser wieder abgetragen, so dass ein Gebirgssockel mit einer ebenen Hochfläche zurückblieb. Dieser Sockel wird als das „Massiv von Stavelot“ oder „Vennmassiv“ bezeichnet. Die Hochfläche liegt zwischen Eupen, Raeren, Malmedy, Hockai und Jalhay. Der Untergrund der Eifel besteht dagegen vor allem aus dem Rheinischen Schiefergebirge, welches devonischen Ursprungs und somit ca. 100 Mio. Jahre jünger ist als das Ardennengebirge und damit auch das Vennmassiv. Das Vennmassiv, welches sich hauptsächlich unter belgischen Grund befindet, unterscheidet sich somit deutlich von dem Untergrund der Eifel, auch wenn die Eifel und das Hohe Venn oft gerne als Einheit betrachtet werden.

Die Kambrischen Schichten des Vennsattels werden als Revinschichten bezeichnet. Revinschichten bestehen aus graphitischen Tonsteinen, feinsand-streifigen Tonsteinen und aus Quarziten. Die mittleren Revinschichten sind noch relativ quarzitreich. Die jüngste der Revinschichten besteht aus weichen, blättrigen, meist graphitischen Tonsteinen und Phylliten. Sie enthält fein gebänderte Pelite aus Feinsand- bzw. Schlufflagen. Diese Schicht enthält kaum wiederstandsfähige Lager und bildet daher charakteristische Geländesenkungen aus. Sie ist meist tiefgründig verwittert. Bei der Verwitterung wird durch die Zersetzung von Schwefeleisen Schwefelsäure frei, welche stellenweise zur totalen Zersetzung der Gesteine geführt hat. An diesen Stellen haben sich hellgelbe bis weiße, wasserundurchlässige Lehme gebildet. Die Verwitterung fand vor allem in der Kreide und im Tertiär statt.

Von der Entstehung und dem Schicksal der Hochmoore
Die Senken in den Revinschichten, in denen sich die wasserundurchlässigen Lehmschichten gebildet hatten, die Palsen und die Hohen Niederschläge im Hohen Venn stellten gute Bedingungen für eine Moorbildung dar. Die Säurebildung bei der Verwitterung in den Senken und in den Palsen begünstigte das Wachstum des Torfmooses, welche die wichtigste Pflanze der Hochmoore ist. Die Moorbildung in der Eifel begann nach pollenanalytischen Untersuchungen bereits im Spätglazial. In der jüngeren Tundren-Zeit herrschten Birken (Betula sp.) Kiefern (Pinus sp.) und Weiden (Salix sp.) vor. Die eigentliche Vermoorung begann mit dem Boreal in der Senke zwischen Hill, Spohrbach und Getzbach. Hier sind die Torfschichten bis zu 9m dick. Zu dieser Zeit war in erster Linie der Haselstrauch (Corylus maximus) vertreten. Dem Boreal folgte das Atlantikum mit Ulmen (Ulmus sp.), Linden (Tilia sp.) und Eichen (Quercus sp.) und das Subboreal mit Quercus und Fagus. Ca. 600 Jahre v. Chr. begann das Subatlantikum. Erst in dieser Zeit setzte unter dem Einfluss des sehr regenreichen Klimas die stärkste Moorbildung mit verschiedenen Torfmoosarten ein. Im ganzen Gebiet entstanden mehrere größere Hochmoorbereiche und viele kleinere Vermoorungen. Zu den größeren Bereichen gehören z.B. das „Wallonische Venn“ (Fagne de Wallogne), das „Hohe Moor“ (Duret), das „Grosse Moor“ (Grande Fagne), das „Steinleyvenn“ und das „Brackvenn“ mit dem anliegenden „Königlichen Torfmoor“.

Um 1775 begannen die Preußen damit einige Gebiete der Nordeifel mit Fichten aufzuforsten. Die Belgier schlossen sich den zwischen 1840 und 1850 an und bepflanzten große Gebiete mit Fichten. Die Aufforstungen begannen im Herzogenwald. Für die Aufforstungen wurden auf deutscher wie auf belgischer Seite nicht nur die ehemaligen Waldstandorte herangezogen sondern auch Moorstandorte. Diese mussten hierfür über Gräben entwässert werden. Die Aufforstungen und Entwässerung erfolgte in mehreren Schüben, wobei einige erst nach dem 2. Weltkrieg stattfanden. Dies war z.B. im Mützenicher Venn der Fall. Die Fichte lieferte in Zeiten der Holzknappheit schnellwachsendes Holz. Ursprünglich war die Eifel mit Buchenwäldern bedeckt. Für die Eisenindustrie wurde aber seit dem 17. Jhd viel Heizmaterial benötigt. Die Buchen wurden in großen Mengen gefällt und zu Holzkohle verarbeitet. Die Holzkohle wurde für die Verhüttung des Eisens gebraucht. In den Jahren darauf herrschte große Holzknappheit. Durch Viehverbiss bei der Waldweide und das Sammeln junger Gehölze zu Heizzwecken konnten sich die Wäldern nicht mehr erholen. Die Preußen führten die schnell wachsende Fichte ein um der Holzknappheit möglichst schnell entgegenzuwirken. Im Hohen Venn gab es gegen den „Preußenbaum“ oder „Prüsseboom“ einige Proteste seitens der Bevölkerung. Sie wollten ihre Torfabbaugebiete erhalten. Die Proteste führten so weit, dass die Bürger ganze Anpflanzungen wider herausrissen und die Aufstände militärisch beendet werden mussten. In den Gebieten, in denen die Torfschicht mehrere Meter dick ist, wuchsen die Fichten nicht an. So blieben diese Gebiete verschont. Die Aufforstungen führten im Hohen Venn zu einem Rückgang des Moorbestandes um etwa 50% . Insgesamt wurden 8000 ha mit Fichten versehen und 2000 km Gräben gezogen. Das entspricht etwa einer aufgeforsteten Fläche die den Schwarzwald bzw. die 20-fache Fläche von Köln abdecken würde und einer Grabenlänge die zweimal durch Deutschland führen könnte. 1905 gab es die ersten Versuche einige Gebiete des Hohen Venns unter Schutz zu stellen. Die Initiative ging von Bürgern aus, welche den Aufforstungen damit Einhalt gebieten wollten. Die Bemühungen blieben aber erfolglos. Erst in jüngerer Zeit, etwa seit 1980, werden einige Gebiete stellenweise wieder entfichtet und die Gräben wieder verschlossen. Dies geschieht in erster Linie in Naturschutzgebieten. Aber auch die Forstwirtschaft geht teilweise wieder zu heimischen Arten wie der Buche über.

            
Das Hochmoore Endla in Estland: „Das Hohe Venn vor ca. 400 Jahren“,.so hat das Hohe Venn früher ausgesehen. Es bestand vor allem aus einer ausgedehnten Moosdecke Das Hohe Venn heute: Die Moosteppiche sind durch Torfabbau und Entwässerungen verschwunden. Eine ausgedehnte Pfeifen-grasheide prägt heute das Bild





Das Brackvenn


Das Brackvenn liegt wenige 100m westlich von Mützenich auf Belgischem Grund. Das Wort „Brack“ ist von „Wrack“ abgeleitet und bedeutet so viel wie „nutzlos“. Gemeint ist hiermit nutzloses Gebiet in dem man weder Landwirtschaft noch Vieh- oder Holzwirtschaft betreiben konnte. Das Brackvenn wird durch die Straße von Mützenich nach Eupen sowie den Forstweg „Nahtsief“ zerschnitten. Die Straße teilt das Gebiet in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Der südliche Teil ist relativ offen. Hier finden sich mehrere kleinere Palsen und der Eupener Grenzgraben, welcher 1774 unter der Herrschaft von Maria-Theresa angelegt wurde. Er sollte die Streitigkeiten um die Torfnutzen zwischen den Herzogtümern Jülich und Limburg beenden. Der Graben verläuft schnurgerade von Getzfurt in nord-südlicher Richtung unter der Landstraße Eupen-Mützenich durch bis in den Spohrbach. Er ist 3,8 km lang und trennt das Brackvenn vom Königlichen Torfmoor ab. Das Königliche Torfmoor blieb von der Abtorfung, die im Hohen Venn im großen Maße durchgeführt wurden, verschont. Es gehörte damals zu Eupen. Die Eupener hatten genügend Geld um sich andere Heizmittel als Torf leisten zu können und hatten es nicht nötig Torf zu Heizzwecken zu stechen. Heute ist in diesem Gebiet noch eine echte Hochmoorvegetation vorhanden. Das Gebiet ist allerdings nicht zugänglich. Die Mützenicher, die das Brackvenn nutzten, waren dagegen arm. Sie brauchten den Torf als Heizmaterial und bauten ihn ab. Der Eupener Grenzgraben besteht heute noch und wird aus Gründen des Denkmalschutzes nicht zu geschüttet obwohl eine Zuschüttung der natürlichen Moorvegetation zu Gute kommen würde. Der Graben entzieht dem Moor noch immer große Mengen an Wasser, welches für die Moorvegetation unentbehrlich ist. Die Abtorfungen haben zusammen mit Trockenlegungen durch Grabenziehungen in weiten Teilen des Hohen Venns und somit auch im Brackvenn zu gravierenden Vegetationsveränderungen geführt. Die ehemaligen Hochmoore verwandelten sich in großflächige Pfeifengrasheiden (Molinia-Heiden). Das Pfeifengras kam natürlicherweise in Randgebieten der Moorgebiete vor. Es zeigt im Vergleich zu einer echten Hochmoorvegation trockenere und nährstoffreichere Böden an. Die Trockenlegung der Moorböden führt zu stärkeren Zersetzungen im Torf wobei mehr Nährstoffe freigesetzt werden als in wassergesättigten Böden. Hier können sich Pflanzen der trockeneren Moorbereiche ansiedeln. Hierzu gehören das Pfeifengras (Molinia caerulea) und das Heidekraut (Calluna vulgaris). Beide gelten in Mooren als Trockenheitszeiger. Dennoch konnten sich in kleinräumigen Senken, wie z.B. den Palsen einige typische Hochmoorfleckchen erhalten. Zu den typischen Pflanzen dieses Vegetationstyps gehören z.B. die Torfmoose (Sphagnum sp.), welche den Torf aufbauen und für das Wachstum der Hochmoore verantwortlich sind, das Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia), eine fleischfressende Pflanze, die Rosmarinheide (Adromeda polifolia) und die Moorbeere (Vaccinium oxycoccus). Ursprünglich waren ganze Quadratkilometer des Hohen Venns ausschließlich mit diesem Vegetationstyp, welcher vor allem aus Torfmoosen bestand, bedeckt. Diese Gebiete waren weitestgehend baumfrei. Die Kiefer (Pinus sylvestris) war die einzige Baumart, die es überhaupt schaffte hier zu wachsen. Aber im Vergleich zu Bäumen gleicher Art, die auf mineralischem Boden wuchsen, war ihr Wuchs sehr klein und kümmerlich. Oft waren sie nicht höher als 2m.
Der nördliche Teil des Brackvenns ist stärker verbuscht und teilweise bewaldet. Hier befindet sich der Forstweg „Nahtsief“ und der Palsen „Entenpfuhl“. Der Entenpfuhl wurde durch Drängräben mit Wasser gefüllt und diente als Löschteich bei Bränden im Venn. Der Name Entenpfuhl stammt von der Beobachtung von Wildenten, die sich an diesem „Teich“ angesiedelt haben. In der Preußischen Zeit führte hier ein Schmuggelweg von Belgien in die preußische Wallonie entlang.

Das Höllenloch, ein Palsen mit 300m Durchmesser, liegt über beide Teile des Venns und wird durch die Straße zerschnitten.


            
Sphagnum magellanicum, dieses Torfmoos hat über Jahrtausende den Größten Teil des Torfes des Hohne Venns aufgebaut
Die Kiefer (Pinus sp.) ist die einzige Baumart die auf der Hochfläche der Hochmoore überleben kann. Hier Pinus sylvestris in den Hochmooren des Baltikums


           
Pflanzen des Brackvenns:
Rosmarinheide (Andromeda polifolis), Moorbeere (Vacinium oxycoccus) und Rundblättriger Sonnentau (Drosere rotundifolia)

            
Tiere des Brackvenns:
Mooreidechse (Laverta vivipara), Braunfleckiger Perlmutterfalter (Clossiana selene) und Birkhuhn (Tetrao tetrix) hier ein Weibchen



Das Mützenicher Venn
Das Mützenicher Venn ist ein kleines Naturschutzgebiet, welches in der Gemeinde Monschau liegt und direkt an Mützenich sowie auf der anderen Seite an die belgische Grenze grenzt. Es besteht etwa seit 1990 und trägt den Namen „Vennhochfläche bei Mützenich“. Es ist auf der nordwestlichen Seite Mützenichs über die Straße „Im Brand“ zu erreichen. Der Untergrund besteht aus kambrischen Quarzit und Phyllit.
Das Naturschutzgebiet befindet sich auf der Wasserscheide zwischen Hill und Rur wobei Hill, Poleur und Weser auf belgischer Seite und der Perlenbach und die Rur auf deutscher Seite ins Tal fließen. Der Bereich im die Palsen im Mützenicher Venn blieben von den großflächigen Aufforstungen im Hohen Venn und in der Eifel zunächst verschont. Aber nach dem 2. Weltkrieg wurden die Mützenicher von der Venntrasse, eine belgische Bahnlinie die durch deutschen Raum führte, komplett von Deutschland abgetrennt. Sie waren nur noch über eine Straße mit dem Rest Deutschlands verbunden. Die Mützenicher wollten darauf hin nach Belgien übersiedeln. Daher bot NRW den Mützenichern Subventionen für die Aufforstungen an damit sie nicht nach Belgien übersiedelten. So blieben die Mützenicher bei Deutschland und forsteten das Gebiet etwa um 1955 auf. Hierzu wurden mindestens fünf Palsen angestochen und die umliegenden Bereiche mit Gräben entwässert. Ende der 80er Jahre erkannten Naturfreunde, dass es sich hier um ein besonderes Gebiet handelte und dass das Gebiet durch die Aufforstungen stark gelitten hatte aber über Schutzmaßnahmen noch gerettet werden konnte. Etwa 1990 Wurde das Gebiet unter Schutz gestellt. 1991-1993 fanden die ersten Renaturierungsmaßnahmen statt. Die Maßnahmen wurden von der anwohnenden Bevölkerung als Naturschutzmaßnahmen durch geführt. Später beteiligte sich auch der Kreis Aachen. Die Fläche um den großen Palsen herum wurde entfichtet, der Palsen wieder verschlossen und die Gräben zugeschüttet. Im Palsen sammelte sich wieder Wasser an, so dass eine kleiner Teich entstand. Die Reste der damaligen Hochmoorvegetation, welche sich in dem angestochenen Palsen noch halten konnte, trieb auf und schwimmt nun als schwimmender Teppich auf der Wasseroberfläche. Die Äste, die bei den Entfichtungen anfielen wurden als Betretungsschutz am Gebietsrand entlang des Weges zu einem Wall aufgehäuft. Seit dieser Zeit haben sich Teile der Hochmoorvegetation wieder gut ausbreiten können. Auf der freigelegten Fläche haben sich Torfmoosteppiche mit Trügerischem Torfmoos (Sphagnum fallax) und Papillösem Torfmoos (Sphagnum papillosum), Moorbeere (Vaccinium oxycoccus), Rundblättrigem Sonnentau (Drosera rotundifolia) und Rosmarinheide (Andromeda polifolia) stark verbreitet.

2004 wurden weitere Teile des Gebietes entfichtet sowie weitere Gräben zugeschüttet. Alle nachkommenden Fichtenjungpflanzen sollen in den kommenden Jahren durch feiwillige Helfer immer wieder entfernt werden. Das Holz, welches bei den Entfichtungen anfiel konnte von der Forstwirtschaft nur zum Teil genutzt werden, da es von der Rotfäule befallen oder zu jung war. Die Äste wurden gehäckselt und abtransportiert. Der Ästewall von 1995 wurde abgetragen und ebenfalls entsorgt. Neben den Entfichtungen durch den Menschen haben natürliche Faktoren wie Windwurf und Borkenkäfer zur Reduktion der Fiche beigetragen. Die Fichte hat ihren natürlichen Standort nicht auf feucht-nassen Böden, wie es bei vielen Moorstandorten der Fall ist. Sie wächst hier nur sehr langsam und ist gegen Wind und Krankheiten viel anfälliger als auf trockenen Böden. Wegen des geringen Wachstums und der Krankheitsanfälligkeit rentiert sich die Fichte auf Moorstandorten für die Forstwirtschaft nicht. Normalerweise werden Fichten nach 70-90 Jahren geerntet. Auf nassen Böden sind viele nach 50 Jahren noch sehr klein aber schon mit Krankheiten wie die Rotfäule befallen.

Die Vennwacken
Die Vennwacken sind Quarzitblöcke, welche aus dem kambrischen Gebirgssockel des Vennmassives herausbrachen. Die im Kambrium abgelagerten und verfestigten Sande und Tone gelangen im Devon durch die Auffaltung des Ardennengebirges ins Erdinnere. Durch Druck und Wärme entstanden im Laufe mehrerer Millionen Jahre harte Quarzit- Quarzphyllit- und Phyllitschichten. Im Tertiär entstanden Quarzitblöcke durch chemische Umwandlungen. Diese Blöcke sind heute teilweise an der Erdoberfläche zu finden. Sie wurden durch Erosion von den feineren Materialien, die sie umgaben freigesetzt und anschließend durch Schlammströme in verschiedene Gegenden transportiert. Hierbei wurden die Blöcke je nach Größe und Form unterschiedlich weit getragen. Die Blockhebung wird in der Eisenzeit vermutet. Hierbei wurden die Blöcke durch den Wechsel von Gefrieren und Auftauen bewegt.



            
Eine Vennwack im Wallonischen Venn, sie besteht aus kambrischen Quarziten des Revins, dem Material aus dem der Vennsockel besteht. Ein Palsen im Brackvenn, eine Vertiefung, welche von einem Erdwall umgeben ist. Im Innern des Palsen ist es feuchter und auf dem Erdwall trockener als in der Umgebung des Palsens. Die Vegetation ist dem entsprchend angepasst.



Die Palsen
Eine Besonderheit der Eifel und des Hohen Venns ist das Vorkommen von Palsenstrukturen. Hierbei handelt es sich um kreisrunde oder längliche Vertiefungen, welche durch Auftauungen von Eislinsen entstanden. In der Verwitterungsrinde sammelten sich in der letzten Kaltzeit Eiskristalle an, welche mit der Zeit zu großen Eislinsen heranwuchsen. Die Erde über den Linsen wölbte sich immer weiter auf, so dass über jeder Linse ein Erdhügel zu finden war. Ähnliche Phänomene finden sich heute noch in großen Maße in den Polarkreisgebieten oder in kleinem Maße in den Buckelwiesen in Island oder in den Alpen. Die obersten Schichten der Eislinsen tauten durch die Erwärmung an der Wende vom Pleistozän zum Holozän auf. Die Erde, die die Linsen bedeckte rutschte seitlich herab, so dass das Eis frei wurde und komplett schmelzen konnte. Auf diese Weise entstanden runde oder ovale Vertiefungen, die Palsen, welche von einem Erwall umgeben und mit Wasser gefüllt waren. Diese natürlich entstandenen Gewässer verlandeten mit der Zeit und es stellten sich innerhalb des ringförmigen Erdwalles Niedermoore ein. Das Milieu in diesen Gewässern war meist sauer, da durch die Verwitterung der freigewordenen kambrischen Revinschichten Schwefelsäure frei wurde. So boten sich gute Bedingungen für das Wachstum von Torfmoosen und damit für eine Hochmoorvegetation, welche die Niedermoore ablöste.