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Bunderbos

     


Der Bunderbos ist ein langgestreckter Waldkomplex, welcher im westlichen Bereich Limburgs zwischen Meerssen und Elsoo auf den östlichen Hängen der Maas liegt. Er setzt sich aus verschiedenen kleinen Wäldern zusammen. Hier zu gehören z.B. der Bunderbos selber, der Dennenbos, der Armenbos der Wantenberg, der Hoge Bosch, der Lage Bosch und der Geulderbos. Dieser ganze Komplex wird ebenfalls als Bunderbos bezeichnet und ist im weiteren Text gemeint, wenn vom Bunderbos geschrieben wird.
In diesem Komplex befinden sich sehr schöne Hangwälder die von vielen kleinen Bächen durchschnitten werden. Dieses Gebiet zeichnet sich vor allem durch seinen Reichtum an Frühlingsblüten aus. Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) entfaltet hier im Frühling ganze Teppiche. Wer dieses Gebiet erkunden möchte sollte hier am besten in den Monaten März, April und Mai unterwegs sein um diese Frühlingspracht erleben zu können.
Das Gebiet ist allerdings nicht nur im Frühling interessant sondern auch in allen anderen Jahreszeiten. Dadurch, dass hier alte Heinbuchen- Eschenwälder wachsen ist das Gebiet an sich sehr schön. Im Herbst können hier unter der Herbstlaubpracht auch noch wunderschöne Pilze entdeckt werden. Die Teppiche des Buschwindröschens zeigen an, dass diese Wälder schon sehr lange bestehen. Das Buschwindröschen kann sich nicht über Samen ausbreiten. Es breitet sich ausschließlich über Rhizome aus. Daher kann es nicht von Vögeln über Samenverbreitung problemlos innerhalb des Waldes oder gar in junge Wälder verschleppt werden. Daher gibt es in jungen Wäldern in der Regel keine Buschwindröschen. Auch das Ausmaß der Buschwindröschenteppich kann eine Aussage über das Alter von Wäldern machen. Da es sich nur über Rhizome verbreiten kann, kann es nur große Teppiche ausbilden, wenn der Wald schon sehr lange besteht. Ein großer Teppich an Buschwindröschen zeigt somit ein Hohes Alter des Waldbestandes an.
Insgesamt ist der Bunderbos 5 Kilometer lang. Seine Breite variiert zwsichen einigen hundert Metern und einem Kilometer.
Im Mittelalter formten die Wälder an den östlichen Hängen des Maastales zusammen mit den Wäldern der höher gelegenen Plateaus ein großes, ausgestrecktes Waldgebiet. Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurde ein großer Teil der Plateau-Wälder gefällt. Der Name des Ortes Elsloo stammt aus dieser Zeit. "Loo" bedeutet so viel wie "Lichtung im Wald". Der Waldbestand auf den Hängen des Maastales blieb stehen. Aber der menschliche Einfluss nahm stets zu. Im späten Mittelalter war von den ursprünglichen Wäldern nicht mehr viel übrig. Ganze Teiler der Wälder auf den Hängen mussten dem menschlichen Tun weichen, so dass hier ein Mosaik aus Wäldern, Wiesen, Heiden und Hainen mit fremdländischen Bäumen wie z.B. Esskastanien entstand. Die wenigen, noch übrig gebliebenen Teile des ehemaligen Waldes wurden als Nieder- und als Mittelwald genutzt. Die Niederwaldnutzung/Mittelwaldnutzung blieb hier noch bis 1950 bestehen. Durch diese Nutzung verschwanden einige der ursprünglichen Baumarten wie z.B. die Buche (Fagus sylvaticus) während andere Arten wie z.B. die Hainbuche (Carpinus betulus) gefördert wurden.

Unterschutzstellung des Waldes
In den 50ger Jahren kaufte der Staatsbosbeheer (Staatsforstverwaltung in den Niederlanden) große Teile der restlichen Waldbestände auf. Um den Zustand des Waldes zu verbessern stellte W.H. Diemont 1953 einen Pflegeplan ("Plan van instandhouding en van verbetering van het Staatsnatuurreservaat Bunderbos") auf. In diesem Plan hielt er fest, dass der Armenbos sowie Teile des Bunderbosses und des Geulderbosses aus forstwirtschaftlicher Sicht zwar sehr verwahrloste Hangwälder ausbilden aber aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wichtig sind.
Der Wald wurde bis dahin als Nieder- und Mittelwald genutzt. Das bedeutete, dass hier alle 8 - 12 Jahre ein großer Teil der Bäume gekappt wurde und nur ein paar Eichen, Eschen oder andere Bäume stehen gelassen wurden.
Große Teile des Waldes waren mit Brombeeren (Rubus sp.) und Adlerfarn (Pteridium aquilegium) zugewuchert.
Der Staatsbosbeheer hat sich dafür eingesetzt, dass im Laufe der Zeit ein großer Teil der Waldbestände, die vor allem aus fremdländischen Bäumen wie Roteiche (Quercus rubra) oder Robinie (Robinia pseudoaccacia) bestehen, in natürliche Laubwälder umgewandelt werden sollen. Auch die Bereiche in denen viele Kiefern (Pinus sylvestris) wachsen sollen in natürliche Laubwälder umgewandelt werden, da diese Hänge keine natürlichen Standorte für Kiefern sind.



Die Pflanzenwelt des Bunderbosses und der umliegenden Wälder und Landschaften
Die Pflanzenwelt in dieser Gegend ist sehr variabel, da hier zwei verschiedene Untergründe vorliegen. Das Gebiet wird in der Mitte durch eine Verwerfung, die Geulle-Verwerfung (Geulle-Breuk) in zwei Hälften zerteilt. Nördlich der Verwerfung besteht der Untergrund aus Ablagerungen aus dem Miozeen und kalkreichen sowie kalkarmen Sandablagerungen aus dem Oligozeen. In den höher gelegenen Gebieten ist bereits alles Kalk ausgewaschen, während der Boden in den Tälern noch kalkhaltig ist. Dadurch ist in den höheren Lagen und auf den Hängen eine andere Flora zu finden, als in den Tälern. Dazu fliest durch die kalkhaltigen Täler frisches, kalkarmes Quellwasser, was den Artenreichtum in den Tälern ebenfalls verändert.
Südlich der Verwerfung sind die kalkreichen Ablagerungen bereits abgetragen, so dass hier der Boden kalkarm ist.
Neben diesen beiden deutlich verschiedenen Böden treffen in diesen Wäldern und ihrer Umgebung auch noch zwei verschiedene pflanzengeographische Regionen zusammen, die Süd-Limburgische Region und die fluviatile Region (Floreneinheit der Flußebenen). Die Flora der Süd-Limburgischen Region zeichnet sich durch kalkliebende Pflanzen sowie durch Wald- und Waldrandarten aus. Hierzu gehören z.B. das Waldbingelkraut (Mercurialis perennis) und die Behaarte Schuppenkarde (Dipsacus pillosa). Zur fluviatilen Region gehören z.B. das Seifenkraut (Saponaria officinalis) und die Fuchs-Segge (Carex vulpina). Dazu sind hier natürlich auch Arten, die Quellgebiete oder Versumpfungen im Wald anzeigen, zu finden. Hierzu gehören z.B. die Hänge-Segge (Carex pendula) und die Dünnährige Segge (Carex strigosa).


Die Flora der Quellwälder
Für die Wälder zwischen Elsloo und Meerssen sind vor allem die Pflanzen bezeichnend, die in der Nähe der Quellbäche zu finden sind. In den Quellbereichen sind vor allem Erlenbruchwälder zu finden. Hier kommt entspringt das Wasser keinen deutlichen Quellen sondern sickert an verschiedenen Stellen aus dem Boden, so dass hier eher Sumpfquellen vorkommen.

Pflanzen der Erlenbruchwälder die auf basenreichen (aber nicht unbedingt kalkreichen) Boden hinweisen:
Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Wald-Simse (Scirpus sylvaticus)
Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile).

Weitere Pflanzen der Erlenbruchwälder
Schwarzerle (Alnus glutinosa)
Kriechender Baldrian (Valeriana repens)
Sumpf-Vergiss-mein-nicht (Myosotis palustris)
Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Sumpf- Segge (Carex acutiformis)
Wasserminze (Mentha aquatica).

Weiter oben, auf den Hängen wächst ein anderer feuchter Waldtyp. Hierbei handelt es sich um Eschenwälder, die in Quellbereichen wachsen. Diese Wälder haben im Gegensatz zu den Erlenbruchwäldern eher eine Vorliebe für kalkreicheres Wasser und kommen nur vereinzelt im Bunderbos vor. Hier entspringt das Wasser vielen kleinen Quellen, und vereinigt sich schnell zu kleinen Bächen. Die meisten dieser schönen Eschen-Quellwälder sind nördlich der Geulle-Verwerfung, d.h. zwischen Geulle und Elsloo zu finden, da hier viel Kalk im Boden vorkommt.

Pflanzen der Eschen-Quellwälder:
Esche (Fraxinus excelsior)
Schwarzerle (Alnus glutinosa)
Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmeteia)
Hänge-Segge (Carex pendula)
Dünnährige Segge (Carex strigosa)
Blutampfer (Rumex sanguineus)
Berg-Ehrenpreis (Veronica montanum)
Haingilbweiderich (Lysimachia nemoralis)
Großes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
Winkel-Segge (Carex remota)
Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
Auch das Milzkraut und das Bittere Schaumkraut kommen hier vor, allerdings nicht in den Massen wie in den Erlenbruchwäldern.

An einigen Stellen wie z.B. am Hemelbeek bei Elsloo sowie am Molenbeek bei Geulle wächst die Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum). Diese Art ist stark an Wasser gebunden und ist entlang der Bachränder zu finden. Sie wächst oft mit der Gefleckten Taubnessel (Lamium maculatum) zusammen, was eine schöne Farbmischung ergibt.
In diesen Waldbachrändern wachsen u.a. auch:
Wiesenkerbel (Anthryscus sylvestris)
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Giersch (Aegopodium podagraria).
Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
Gelbe Taubnessel (Lamium galeobdolon)
Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)

Die Bachufer an den Quellen werden oft von Sumpf-Pippau (Crepis paludosa) und Arten, die auch in den Erlenbruchwäldern vorkommen, umgeben.

An etwas höheren und damit trockeneren Stellen ist der Bärlauch (Allium ursinum) zu finden. Er kann hier sehr große und dichte Teppiche ausbilden unter denen keine anderen Pflanzen wachsen können.

Der obere Rand des Waldes ist trocken. Hier besteht der Untergrund aus Grind. An diesen Stellen wachsen vor allem Eichen- und Birkenwälder. Neben der Stieleiche (Quercus robur) und der Birke (Betula pendula) wachsen hier u.a.:
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Roteiche (Quercus rubra)
Ahorn (Acer sp.)
Robinie (Robinia pseudoacacia)
Linde (Tillia sp.)
Pappel (Populus sp.)
Wilde Kirsche (Prunus avium)
Heinbuche (Carpinus betulus)

Die Heinbuche ist eine der Hauptarten im ganzen Bunderbos. An einigen Stellen säumt sie als ehemalige Hecken und damit als knorrig gewachsene Bäume die Wege.

Um die Quellgebiete herum befinden sich an den Hängen etwas höher gelegene, trockene Plätzen, die besonders kalkreiche sind. Hier befinden sich stellenweise Perlgras-Birkenwälder (Melica nutans und Betula pendula).


Im oberen Bereich des Armenbosses und unten im Geulse bos wurden um etwa 1960 stellenweise ganze Parzellen mit Fichten (Picea abies) bepflanzt.

Rund um den Schlosspark von Elsloo stehen einige majestätische, alte Bäume. Hierbei handelt es sich um Eichen (Quercus sp.), Rotbuchen (Fagus sylvatica), Blutbuchen (Fagus sylvatica f. purpurea), Platanen (Platanus sp.) und Sumpfzypressen (Taxodium distichum).

Die Feuchtwiesen
Im Maastal, zwischen dem Bunderbos und der Maas, befinden sich vor allem Wiesen. Diese Wiesen waren einst sehr blumenreich. Leider ist durch moderne Landbaumethoden viel von diesem Blumenreichtum verloren gegangen. An einigen Stellen wurden in der Vergangenheit Pappeln angepflanzt. Hierdurch konnten sich an diesen Stellen Brennnesseln (Urtic dioica), Geflekte Taubnesseln (Lamium maculatum) und andere Arten der Staudenfluren etablieren. Die Pappeln selber sind oft von Misteln (Viscum album) übersäht.
Heute sind nur noch in der Nähe von Elsloo, entlang des Himmelbaches (Hemelbeek), Feuchtwiesen zu finden. Diese Wiesen sind noch relativ blumenreich. Die Vegetation besteht hier aus Sumpfdotterblumen-Wiesen und Glatthaferwiesen. Diese Wiesentypen wechseln sich mit trockeneren Staudenfluren ab. In diesem Komplex aus Wiesen und Staudenfluren wachsen u.a.:
Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
Herbstzeitlose (Colchicum autumnalis)
Sumpf-Kratzdisteln (Cirsium palustris)
Margeriten (Chrysanthemum leucanthemum)
Wilde Möhre (Daucus carotta)
Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)
Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis).

An den nassen Stellen, die oft von basenreichen Quellwasser gespeist werden, wachsen u.a.:
Wald-Simse (Scirpus sylvaticus)
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Sumpf-Hornklee (Lotus uliginosus)
Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Wasser-Knöterich (Polygonum amphibium).

In den nährstoffreichen Staudenfluren wachsen u.a.:
Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Sumpf- Segge (Carex acutiformis).

In den trockeneren Staudenfluren wachsen u.a.:
Rote Lichtnelke (Silene dioica)
Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum spondylium)
Beinwell (Symphytum officinale)
Großblütige Vogel-Sternmiere (Stellaria neglectum)

Im Frühjahr 1995 wurde entlang des Himmelbaches (Hemelbeek) dier Oberboden, der durch die Landwirtschaft eutrophiert war, abgetragen. Der Bach wurde wieder in einen natürlichen Stand versetzt und kann sich jetzt wieder frei bewegen, so dass hier wieder Mäander entstehen konnten.
In diesem Bach wachsen heute u.a.:
Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
Falten-Schwaden (Glyceria notata)

In den wiederhergestellten Heuwiesen wachsen u.a.:
Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
Schlangen-Knöterich (Polygonum bistorta)
Hohe Schlüsselblume ( Primula elatior )

Das Tal des Mühlenbaches (Molenbeek) wird auch "In de Breuk" genannt. Es liegt zwischen dem Schieversberg und dem Snijdersberg. Hier befinden sich Kammgraswiesen.
An den freien Hängen des Baches wachsen u.a.:
Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)
Kammgras (Cynosurus cristatus)
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
Feld-Hainsimse (Luzula campestris)
Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
Margrite (Leucanthemum vulgare)
Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Gewöhnliche Rot-Schwingel (Festuca rubra)
Gewöhnliches Rispengras (Poa trivialis).

An den steilen Überhängen befinden sich auch weniger häufige Arte wie z.B.:
Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata)
Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
Steifhaariger Löwenzahn (Leontodon hispidus)
Geöhrtes Habichtskraut (Hieracium lactucella)
Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
Blaugrüne Segge (Carex flacca).
Diese Arten wachsen an trockeneren Stellen. Dennoch wechseln sich diese Stellen mit feuchteren Stellen ab, was am Auftreten der Spitzblüten-Binse (Juncus acutifloris) zu erkennen ist.




Weitere Infos auf Niederländisch:
Natuur:
Fauna van het Bunderbos.
Paddenstoelen van het Bunderbos.
Vuursalamanders in het Bunderbos.

Cultuur:
Elsloo: Elsloo is een prachtig plaatsje aan de noordkant van het Bunderbos. Het is een bezoek meer dan waard en kan tevens dienen als uitvalsbasis voor een wandeling.

Wandelroute:
Stadswandeling door Elsloo.